
14. August – Nein zu Kultureller Aneignung in Hamburg-Barmbek
August 14, 202214.08.2022
Aufruf und Presseerklärung
Kundgebung am 20.08.2022 um 19:30 Uhr. Bert-Kaempfert-Platz, Hamburg-Barmbek. https://fb.me/e/2ELoTXtTo
Nein zu kultureller Aneignung von Sinti & Roma Musik in Hamburg Barmbek
Am 20. August soll auf der Veranstaltung „Barmbek Schwingt“ um 19:30 Uhr eine Gruppe mit dem Namen „Djangonauten“ auftreten. Dieses ist ein klarer Fall von kultureller Aneignung und der Verhöhnung der Sinti Jazz-Swing Legende Django Reinhardt.
Erstens sollte es 2022 nicht passieren, dass kulturelle Aneignung durch die Mehrheitsgesellschaft durchgeführt und gefeiert wird. Dieser Musikstil des Sinti Jazz-Swings ist Teil der Kultur der anerkannter Deutschen Minderheit der Sinti und Roma. Und hier nicht die Angehörige des Volkes davon finanziell profitieren.
Zweitens war Django Reinhardt ein Sinto, der vor der Verfolgung mit dem Ziel der Vernichtung durch den Holocaust nach Paris flüchtete um sein und das Leben seiner Familie zu retten. Viel dieses Leidensweges und der Aufarbeitung des Holocaust findet sich als Wurzel dieses Musikstils wieder. Umso beschämender ist es für alle Beteiligten dieses Veranstaltungsprogramms, dass hier so unsensibel zu einer Spaßveranstaltung eingeladen wird. Im Speziellen da kein Wort die Zugehörigkeit zur Minderheit oder die Vernichtung durch den Holocaust erwähnt.
Drittens ist es eine Verhöhnung von Django Reinhardt, sich seines musikalischen Stils zu bemächtigen und ihn dann mit Astronauten in Verbindung zu setzen. Dieses hat einen klaren Geschmack von Antiziganismus, da hier die Sinti wieder ausgenutzt werden. Hier erkennbar durch Ignorieren des „Unangenehmen“, der „Schuld“ und die Aneignung des Musikstils und dem Vorurteils des unterhaltsamen „Zigeuners“ und dem damit verbundenen Antiziganismus.
Viertes: Der Gruppe „Djangonauten“ ist dieses zu 100% klar, denn Sie nennen ihr Album „Gadjo unchained“. „Gadjo“ ist das Wort, welches von Roma und Sinti für nicht Zugehörige zu der Volksgruppe verwendet wird. Der Beweis für die Aneignung wird von ihnen selbst geliefert. Dabei wird wieder unsensibel der Bogen zu Django Reinhardt geschwungen in dem mit dem Titel des Tarantino Filmes „Django unchained“ gespielt wird und damit wieder Django unterbewusst ins Gedächtnis rufen will.
Wir fordern von allen für diese Veranstaltung Verantwortlichen, den Einsatz für die sofortige Streichung der Gruppe „Djangonauten“ aus dem Programm und ein klarer Hinweis für die abendlichen Besucher auf die Begründung. Bei Bedarf können wir Ihnen gerne Sinti vermitteln, die diese Lücke schließen. Wenn dies nicht uns gegenüber bis zum 19.08.2022 schriftlich, gerne auch per Email bestätigt wird, werden wir die angemeldete Kundgebung für den 20.8.22 um 19:30 Uhr umsetzen. Wir werden Sie mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung und Holocaust Geschichte der Roma und Sinti beschallen.
Ebenso haben wir bereits diesen Aufruf als eine Pressemitteilung auf dem Weg gebracht. Darüber hinaus erwarten wir eine schriftliche Stellungnahme von allen, die mit dieser Veranstaltung in Verbindung gebracht werden.
Unterstützer: Museum der Arbeit, Baugenossenschaft Dennerstraße-Selbsthilfe eG, Freie und Hansestadt Hamburg Bezirksamt Hamburg-Nord, SAGA, Bert Kaempfert publishing Gmbh.
Partner und Beteiligte: Asklepios Klinik Barmbek, Bücherhalle Barmbek, Christus-Gemeinde Barmbek-Nord, Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Hamburg-Nordost e.V., Engel und Völkers Hamburg Barmbek, Hamburger Puppentheater, Hamburger Sparkasse, IG Fuhle, INTEGRA Seniorenpflegezentrum, Junges Schauspielhaus, Kinderzahnarztpraxis Dr.Ghaussy & Partner, Lütt Liv, Museum der Arbeit, Polizei Hamburg, Sparkasse Holstein, Sprachbrücke-Hamburg e.V., Theaterdeck Hamburg, T.R.U.D.E. Restaurant Bar Café, Volkshochschule Hamburg Nord, Zinnschmelze.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Marko D. Knudsen Vorsitzender – Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. www.RomaEdu.org
General Sekretär – www.RomaNation.org
Geschäftsführer – Europäisches Zentrum zu Antiziganismus – www.Antiziganismus.org
https://www.openpr.de/dashboard/pressemitteilungen/pressemitteilung?pressemitteilungId=1233017